Was ich wieder tun würde – Und was nicht! Teil 1

Wir sind nun schon einige Kilometer mit dem Wohnmobil gefahren, und haben dabei schon 8 Länder bereist. Mittlerweile sind wir an einem Punkt angekommen, an dem man ein Resümee ziehen kann, welche Ausbauschritte gut waren und was ich beim nächsten Ausbau definitiv anders machen würde. Diese Punkte möchte ich nach und nach in dieser kleinen Beitragsserie euch näher bringen, damit ihr aus meinen Ausbaufehlern lernen könnt!

Fangen wir an mit der Duschwanne. Ich bin ein Fan von modernen bodenebenen Duschen, es war natürlich klar, dass dies für den Camper keine Option ist. Aber Flach sollte die Duschwanne trotzdem sein, also habe ich lange gesucht, bis ich eine möglichst flache Duschwanne gefunden habe, bei der unter der Duschwanne der Wannenträger mit Bauschaum eingeschäumt wird. Zum Glück war ich so intelligent und habe um die Duschwanne herum überall mindestens zwei Zentimeter Wandverkleidung dazugefügt. Theoretisch hätte ich nun auch eine tiefe Duschwanne nehmen können, das fällt mir aber jetzt erst beim Schreiben auf. Leider haben wir immer wieder aufgrund der flachen Duschwanne das Problem, dass das Wasser nicht richtig abfließt, wenn das Wohnmobil nicht ganz gerade steht, und da (aus anderen Gründen) die eine Silikonfuge am Rand der Duschwanne nicht dicht ist, fließt immer mal wieder etwas Wasser auf den Boden. Beim nächsten Wohnmobil würde ich nach einer tiefen Duschwanne Ausschau halten und wenn möglich einen zweiten Abfluss auf der entgegengesetzten Seite einbauen. Übrigens wenn wir schon mal bei der Duschwanne sind… Wenn ihr euch in der Planung zu etwas Gedanken gemacht habt, dann setzt es im Bau auch so um. Geplant hatte ich es die Wanne so einzubauen, dass der Abfluss hinten im Bad ist. Tatsächlich eingebaut habe ich es dann mit Abfluss vorne „Dann steht man da nicht drauf, wenn man am Waschbecken ist“ dachte ich mir spontan beim Einbau. Das Problem ist nur dass unser Abwassertank hinten im Fahrzeug ist und wir eh schon ein Problem mit dem Gefälle unter dem Fahrzeug haben. Pumpen wir nun das Heck (mithilfe der Luftfederung) etwas hoch, damit das Wasser vorne in den Ablauf der Duschwanne fliest, haben wir noch ein größeres Problem mit dem Gefälle bis zum Abwassertank. Übrigens: da wir eine ausziehbare Toilette haben steht man jetzt immer auf dem Abfluss drauf wenn man auf Toilette sitzt, das stört überhaupt nicht, also wäre das vor dem Waschbecken auch ohne Probleme gegangen.

Gehen wir über zum Basisfahrzeug. Hierzu gibt es ja schon einen Artikel, was meine Anforderungen an das Basisfahrzeug waren. Ich muss sagen, ich bin froh, dass ich mir im Vorfeld sogar über mehrere Jahre Gedanken gemacht habe und genau wusste, was ich wollte. Wir sind mit dem Raumkonzept sehr zufrieden und haben eher noch ab und an das Problem das es uns zu zweit zu eng ist. Wäre das Basisfahrzeug noch kleiner dann hätten wir auf längeren Reisen echte Probleme. Es kommt häufig vor, dass sich einer von uns beiden ein bisschen im Bett ausruhen möchte und der andere sitzt am Tisch oder ist schon am Kochen. Bei vielen Sprinter basierten Ausbauten muss man die Sitzecke aus dem Bett bauen und dann wird das schon problematisch. Wir sind froh über unsere große Küche mit dem ganzen Stauraum, wir sind froh über unser 2×1,40m Bett, wir sind froh über unser großes Badezimmer und auch über unsere Sitzecke bei der man entspannt zu dritt beziehungsweise mit einem Hocker zu viert sitzen kann. Und das alles ohne das man irgendetwas umbauen muss.

Auch ziemlich zu Beginn die Solaranlage auf dem Dach zu montieren war bei einem Ausbau auf der Straße der richtige Weg. Gut, wie sie installiert war nicht, aber das ist eine andere Geschichte. Ich konnte von Anfang an die ganzen Elektrowerkzeuge mit Solarstrom betreiben, und da die Solaranlage eh auf das Dach sollte, warum vorher noch teuren Strom verbrauchen? (Da ich schon immer zuhause auf Ökostrom setze ist hier der Klimaaspekt nicht ganz so wichtig). Lediglich zum Flexen (was sich als nicht praktikabel herausstellte) musste ich die Haussteckdosen benutzen. Wir können seit Anfang an mehrere Tage Autark auf irgendwelchen Spots stehen und müssen uns keine Gedanken über den Strom machen. Auch der zusätzlich verbaute 2-Wege Ladebooster hat uns schon viel geholfen. Bei überschüssiger Sonneneinstrahlung wird automatisch die Starterbatterie mitgeladen. Somit springt das Wohnmobil auch nach längeren Standzeiten immer sofort an. Sollte es mal nicht genug Sonne geben, oder wir mal wieder unsere Solaranlage auf der Autobahn verlieren (ich verspreche, ich schreibe dazu noch einen ausführlichen Bericht), können wir aber auch jederzeit wahlweise den Ladebooster bei der Fahrt zum Laden der Wohnbatterie benutzen. Wichtig ist hierbei die Möglichkeit das Laden zu unterbinden, denn wenn man an einem Sonnigen Tag morgens früh losfährt, würde sonst der Ladebooster über die Lichtmaschine mit Diesel die Wohnbatterie aufladen und mittags wenn die Sonne ordentlich scheinen würde ist die Batterie voll und die Solaranlage hat keinen Ertrag mehr.

Wenn man so ein großes Wohnmobil ausbaut wie wir, da man zu zweit ist, nicht ständig umbauen möchte und eine gewisse Autarkie möchte, dann sollte man sich, nicht so wie wir, vor dem Fahrzeugkauf schon über eine mögliche Auflastung bei dem spezifischen Fahrzeug Modell informieren. Am besten mit der Fahrgestellnummer beim Hersteller. Mein Wissensstand war, dass wenn die Achs-Einzellasten zusammen mehr erlauben als das zG des Fahrzeuges, dass es dann technisch kein Problem ist das Fahrzeug aufzulasten, also habe ich mir bezüglich des Gewichts nie wirklich Gedanken gemacht, da ich ja ein Ass im Ärmel habe. Natürlich habe ich darauf geachtet aus leichten Materialien zu bauen, aber ich habe nicht jedes Gramm zwei Mal überlegt. Da wir mittlerweile an dem Punkt angekommen sind wo wir ganz knapp an der 3,5t Grenze vorbeikommen, haben wir uns mit dem Thema beschäftigt und auf Nachfrage bei Iveco erfahren, dass es nicht möglich ist dieses Fahrzeug aufzulasten.

So viel für heute, ich hoffe euch hat das Lesen Spaß gemacht!

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